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Wisst Ihr, auf was Ihr nicht vertrauen könnt, wenn es um „Anti-Aging“ geht? Wenn genau das auf der Verpackung Eurer Pflegeprodukte steht. Es ist nämlich kein besonders geschützter Begriff. Ich verrate Euch was. Eigentlich mag ich diesen Begriff auch überhaupt nicht.
Denn Wirkstoffe, die mit „Anti-Aging“ beworben werden, können jeder Haut gut tun, ob man nun 20 oder 50 ist. Viel lieber ist mir, wenn man davon spricht, den Hautzustand zu verbessern und die Haut zu schützen. Nur macht es sich wohl nicht so gut, wenn da „hautzustandverbessernd“ auf der Verpackung steht. Das klingt etwas sperrig.
Sei es drum. In diesem Artikel werde ich Euch zeigen, welche Wirkstoffe Euren Hautzustand verbessern, die Haut schützen und stärken und – wenn’s denn sein muss – den Alterungsprozess positiv beeinflussen können.
Man kann nicht früh genug anfangen, die Haut vor der Sonne zu schützen und man sollte vor allem nie damit aufhören. Weder im Winter, noch, wenn man denkt „Ach, ich sitze eh nur drinnen.“ Sonnenschutz ist immer wichtig.
Wieso? Weil die Sonnenstrahlen dazu führen können, dass Kollagen in unserer Haut abgebaut wird. Das wollen wir nicht, weil Kollagen für Festigkeit sorgt. Außerdem können UV Strahlen unerwünschte Pigmentation entstehen lassen, so dass der Teint unruhig erscheint. Durch UV-bedingte Schäden in den Zellen können Falten begünstigt werden.
Das alles passiert auch ohne, dass man einen sichtbaren Sonnenbrand hat. Man kann also nicht sofort erkennen, dass UV Strahlen Spuren auf der Haut hinterlassen haben. Die Sonne ist deshalb ein Faktor, den man beachten sollte, wenn man den Hautzustand erhalten und die Haut schützen möchte.
In Sonnencremes können mineralische und synthetische Sonnenschutzfilter eingesetzt werden. Mineralische Filter wirken wie kleine Schutzschilde auf der Haut, die die UV Strahlen reflektieren. Sie gelten als stabil und wirken sofort nach dem Auftragen. Synthetische Filter brechen meistens die Energie der Sonnenstrahlen runter und absorbieren die UV Strahlen. Es gibt wenige synthetische Filter, die nicht so stabil sind und man sollte Sonnencremes mit synthetischen Filtern mindestens 20 Minuten vor Kontakt mit Sonnenlicht auftragen.
Ich selbst mag deshalb die mineralischen Filter lieber, weil ich mich besser geschützt fühle. Manchmal weißeln sie leider, aber ich habe mittlerweile Cremes gefunden, die gut auf der Haut sitzen (Dermatherm, Sunumbra, Kimberly Sayer). Wichtig ist mir, sowohl Zinkoxid als auch Titandioxid zu benutzen. Beide zusammen bieten kompletten Schutz über das ganze UV Spektrum von A bis B. Ich achte also immer drauf, beide Filter zu verwenden.
Auch bei synthetischen Filtern sollte man genau hinschauen, dass man Breitband UV-Schutz erreicht. Auf der INCI Liste steht z.B. „Tinosorb S, Tinosorb M, Avobenzone, Ecamsule“, wenn ausreichend UVA Schutz gewährleistet wird. Beim UVB Schutz können die Filter Namen haben wie z.B. „Oxybenzon, Octinoxate, Homosalate, Octisalate“. Bei Sonnencremes mit synthetischen Filtern ist es also nicht ganz so einfach, auf einem Blick zu sehen, ob das ganze UV Spektrum abgedeckt ist oder habt Ihr Euch jetzt auf die Schnelle alle Namen merken können?
Um es dem Verbraucher leichter zu machen, steht deshalb manchmal auf Sonnencremes drauf, dass sie Breitband Schutz haben. Ausreichend Schutz vor UVA Strahlen kann z.B. mit dem UVA Symbol im Kreis oder auch mit PA+++ angezeigt sein. Am besten ist aber, man liest die INCI Liste und schaut selbst nach. Dann ist man auf der sicheren Seite. Der BASF Sunscreen Simulator ist da hilfreich.
Ein großer Fehler ist auch, dass viele zuwenig Sonnenschutz auftragen. Gerade neulich las ich auf einem Blog in einem Artikel über eine Tagescreme mit LSF den Satz „die Creme ist ergiebig, ich brauche nur zwei erbsengroße Pumpstöße“. Das mag zur Pflege reichen, aber für den Sonnenschutz ist die absolute Mindestmenge fürs Gesicht ein Drittel Teelöffel bzw. eine Zeigefingerlänge. Sehr gut wäre allerdings das doppelte davon.
Wenn Eure Haut uneben, grau, schuppig , trocken oder unrein aussieht, können Pflegeprodukte mit AHA, BHA oder PHA helfen. Das sind alles Säuren, die gegen verschiedene Hautprobleme helfen. Sie können sogar Kollagen stimulieren (vor allem die AHAs in höheren Konzentrationen) und das sorgt dann wiederum für Festigkeit. Bevor man Säuren auf dem Gesicht anwendet, sollte man einen Test z.B. in der Armbeuge machen, denn Säuren sind wie der Name schon sagt eben sauer und manchmal ist es besser, sich da langsam heran zu tasten.
AHA steht für Alpha Hydroxy Acid. Das ist meine Lieblingssäure, deshalb seht Ihr oben auf dem Foto fast nur AHA Produkte. Auf der INCI Liste erkennt man AHA an den Namen „Lactic Acid, Glycolic Acid, Malic oder Mandelic Acid“. Ich habe trockene Haut und seit ich AHAs verwende habe ich viel weniger Hautschüppchen und die Foundation sitzt viel besser. AHAs können nicht nur die obersten, verhornten Hautschichten peelen, sondern auch den Feuchtigkeitshaushalt verbessern.
Ein BHA Produkt habe ich auch mal ausprobiert, aber zu meiner Haut passte es einfach nicht so gut. BHA steht für Beta Hydroxy Acid und steht auf INCI Listen als „Salicylic Acid“. Sie wirkt antimikrobiell und anti-entzündlich, deshalb hilft sie auch gegen Unreinheiten. Im Gegensatz zu AHA kann BHA in die Pore eindringen und dort die Ablagerungen exfolieren. Auf diese Weise werden Mitesser und „Whiteheads“ reduziert und das Hautbild verbessert.
Noch nicht ganz so populär ist PHA, das steht für Polyhydroxy Acid. Auf den INCI listen steht dann z.B. „Gluconolactone“ oder auch „Lactobionic Acid“. PHAs sind den AHAs ähnlich, sollen aber verträglicher sein. Auch die PHAs sorgen also dafür, dass die oberste Hautschicht exfoliert wird, sie wirken aber nicht in der Pore.
Man trägt Produkte mit AHA, BHA oder PHA direkt nach dem Reinigen als erstes auf die Haut auf. Darüber kann man dann Seren, Feuchtigkeitscremes und natürlich – ganz wichtig – den Sonnenschutz auftragen. Die Haut kann nämlich durch das Exfolieren empfindlicher für Sonnenlicht werden. Ich selbst benutze meine AHA Produkte immer abends.
Damit BHA Produkte gut funktionieren, sollte der pH Wert zwischen 3 und 4 liegen. Die Konzentrationen, in denen BHA eingesetzt wird, sind niedrig, nur 1-2%. AHA Produkte sind meist mit einem vergleichsweise leicht höheren pH Wert zwischen 3.5 und höchstens 4.3 formuliert. Das AHA wird auch in höheren Konzentrationen eingesetzt, nämlich zwischen 5% und sogar bis zu 15%. Wenn AHAs einen niedrigeren pH-Wert (um die 3) und auch eine höhere Konzentration (sogar bis zu 30%) haben, gehört die Anwendung in die Hände von Dermatologen oder gut ausgebildeten Kosmetikerinnen.
Wollen wir die Produkte mal testen?
Die AHA Produkte von Priori, Noviderm und Clinique liegen bei einem pH Wert zwischen 3.5 und 4. Das 2% BHA Gel von Paula’s Choice hat 3.5 und das AHA + C Serum von Dermansence ist mit 3.0 am niedrigsten. Das könnte auch dem enthaltenen Vitamin C geschuldet sein. Wo wir schon von Vitaminen reden…
Vitamine können sehr viel für die Hautgesundheit tun. Sie gehören zu den Antioxidantien. Wie der Name schon sagt können Antioxidantien gegen Oxidation wirken. Das heißt, dass sie Schäden, die durch oxidativen Stress entstehen, aufhalten und sogar beim Reparieren helfen können. Vitamin C (Magnesium Ascorbyl Phosphate, Ascorbic Acid, Ascorbyl Palmitate) kann unter anderem Pigmentflecken aufhellen, die Festigkeit der Haut verbessern und ist eins meiner Lieblings-Antioxidantien.
Auf Platz 1 steht für mich aber Niacinamid. Das ist eine Form von Vitamin B. Es hilft der Haut, Feuchtigkeit zu behalten, wird auch gegen unerwünschte Pigmentierungen eingesetzt und kann obendrein den Hauttonus verbessern. Andere wirksame Antioxidantien sind z.B. Vitamin E (Tocopherol), grüner und weißer Tee (Camelia Sinensis), Coenzym Q10 (Ubiquinone), Resveratrol, Astaxanthin und ganz viele mehr. Je weiter vorn sie auf der INCI Liste stehen, desto besser.
Ich mag übrigens auch deshalb Pflanzenöle so gern, weil sie Antioxidantien enthalten und darüber hinaus auch reich an hautstärkenden Stoffen wie ungesättigten Fettsäuren, Flavonoiden und Lipiden sind. Deshalb kombiniere ich oft eine Feuchtigkeitscreme mit einem Öl. In welcher Form man seine Antioxidantien auf die Haut bringt, ist aber eine Sache der Vorliebe. Hauptsache, sie sind in der Hautpflege enthalten. Wichtig finde ich, dass Produkte mit Antioxidantien nicht in Tiegeln oder in durchsichtigen Flakons verpackt sind, weil das dafür sorgen kann, dass die Antioxidantien ihre Wirksamkeit verlieren.
Eigentlich gehört Retinol auch zu den Antioxidantien, aber ich möchte ihm einen eigenen Punkt widmen. Wenn es einen frei verkäuflichen Stoff gibt, der sogar die Tiefe von Falten verringern kann, dass ist es Retinol. Außerdem kann es Sonnenschäden verbessern und die Hautfestigkeit positiv beeinflussen. Es ist ein sehr effektiver Wirkstoff, aber auch ein schwieriger.
Die erste Begegnung mit Retinol fand meine Haut nicht so gut. Sie wurde schuppig wie eine Forelle. Das ist nämlich das Problem. Retinol kann dazu führen, dass sich die Haut ganz rauh anfühlt, weil die Hautschüppchen sich lösen. Ich habe mir dann zum einen immer ganz viel Creme und Jojobaöl über das Retinol gepackt und außerdem nur sehr wenig benutzt. Man kann Retinol auch nur jeden zweiten Tag verwenden.
Bis Ergebnisse sichtbar sind, muss man viel Geduld haben. Bei meinem ersten Versuch hatte ich das nicht. Jetzt propiere ich es aktuell noch einmal und hoffe, dass ich in ein paar Monaten eine Verbesserung erkenne. Noch wirkungsvoller als Retinol ist Tretinoin mit dem Inhaltsstoff Retinoic Acid. Das wird in Deutschland von Hautärzten häufig bei starker Akne verschrieben. In dem Retinol in frei verkäuflichen Hautpflegeprodukten ist auch Retinoic Acid bzw. es wirk von unserem Körper in Retinoic Acid umgewandelt. Das ist dann nicht so wirksam und so stark konzentriert wie in den Tretinoin Produkten, aber es hat auf alle Fälle einen Effekt. Und kann eben leider auch unerwünschte Nebeneffekte haben, wie ich an mir selbst festgestellt habe.
Ich könnte jetzt noch ewig weiter schreiben und Euch noch etwas über auf die Haut aufgetragenem Kollagen (funktioniert nicht) oder über Schneckenschleim (ja, das kommt ins Gesicht) erzählen. Eines möchte ich aber noch los werden. Kein Sonnenschutz, keine AHAs/BHAs und keine Antioxidantien können viel für Eure Haut tun, wenn Ihr täglich eine Schachtel Kippen raucht, nur auf der Couch sitzt und Chips futtert oder vor lauter Stress kaum noch schlafen könnt. Was ich damit sagen will: Gebt nicht nur gut auf Eure Haut acht, sondern auch auf Euch selbst.
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