Ich habe Size Zero – auf'm Kopf

Beginnen wir mit einer kurzen Anekdote: Heli ist 15 und in einem Turnverein, genauer in einer Jazztanzgruppe. Wir studierten damals einen Tanz zu „Puttin‘ on the Ritz“ ein mit Gehstöcken und Bistrostühlen als Requisiten. Wir trugen als Kostüm eine schwarze Weste und einen Strohhut. Irgendwer hatte für einen Zehner pro Stück diese Strohhüte in einer Größe gekauft. Und alle sahen sehr schick aus mit ihren Hüten – alle, bis auf Heli.

Wieso? Weil ich nun mal so eine große Rübe habe, dass ich den Hut nur auf den Schädel bekam, wenn ich ihn zum Nähteplatzen gespannt herunter presste. Dabei wellte sich die Krempe wie die rote Kringellinie von der Rechtschreibprüfung. Ich sah einfach nur bescheuert aus. Der Tanz sah vor, dass wir den Hut ziehen, die Hand nach oben strecken, dann den Hut wieder aufsetzen und uns drehen. Leute, ich habe mir das Ding auf den Kopf gerammt, dass meine Ohren sich zusammen gefaltet haben, solch Sorge hatte ich, dass ich ihn bei der Drehung verliere.

Ich bin durch einen Post über Maße und Maßbänder auf einem Blog drauf gekommen, dass es Frauen gibt, die sehr detailliert ihren Körper vermessen. Nicht nur die üblichen drei Brust-Taille-Hüfte, sondern Arme, Hände und Füße, Nasenscheidewände und was weiß ich. Und die nähen nicht alle ihre Kleider selbst, die machen das einfach so. So kam ich drauf, dass ich wegen dieser Hut-Geschichte damals mal meinen Kopf vermessen habe und habe heute morgen nachgemessen. Mein Schädel ist 58,5 cm rund. Er ist nicht besonders breit, sondern eher lang von vorn nach hinten. Das habe ich mal beim Kauf eines Fahrradhelms gemerkt.

Und dann ist mir eine Erkenntnis gekommen: Ich habe ja Size Zero. Holla! Ich kann mir die Jeans von Victoria Beckham auf den Kopf stülpen und würde den Knopf zu bekommen. Würde sicher perfekt passen. Also würde auch bescheuert aussehen, aber über ein Körperteil würde ich sie bekommen.